Mainframe Crash-Kurs

Großrechner verstehen

Seit gut 25 Jahren wird der Großrechner für tot erklärt. Doch Totgeglaubte leben bekanntlich länger! Zumindest gilt das für dem IBM Großrechner das System z; ein Mainframe-System der ersten Stunde, das viele ehrfürchtig einfach nur "den Host" nennen. Dieses System, zumeist mit dem Betriebssystem z/OS ausgestattet, verrichtet auch heute noch in vielen Großunternehmen und Institutionen seine Arbeit.

Wer in diesen Unternehmen Projekte umsetzt, kommt meist um die Anbindung des Systems nicht herum. Ein Grundverständlnis des Mainframe ist hier unabdingbar. Auch beim Ersetzen von Mainframe-Programmen durch Unix-, Linux- oder Windows-Software ist zunächst das Verstehen der "alten Technologie" notwendig.

Hier tun sich Probleme auf: Denn der Mainframe-Jargon weicht vom restlichen IT-üblichen Sprachgebrauch teilweise erheblich ab. Auch sind die Funktionsprinzipien eines Batch-orientierten Mainframes und eines Time-Sharing-orientierten Systems, wie Unix oder Linux, unterschiedlich. Bei der Kommunikation zwischen der Linux/Unix/Windows-Welt einerseits und "Host" andererseits kommt es daher häufig zu Missverständnissen. Äpfel werden mit Birnen verglichen und ein X häufig (irrtümlich) für ein U vorgemacht.

  • Wollen Sie verstehen, warum der Großrechner optimal für Transaktionsverarbeitung ist?
  • Wollen Sie verstehen, was hinter Begriffen wie CICS, IMS/TP, IMS/DC oder IMS/DB steckt?
  • Wollen Sie verstehen, wovon Ihr Mainframe-Kollege spricht?
  • Warum braucht es z/Linux?
  • Warum ist eine Datenbank eine Middleware auf dem "Host"?
  • Was ist ein "Plex"?
==> Dann ist dieser Kurs der richtige für Sie!

Dieser Kurs führt Sie solide in die Begriffswelt des Großrechners ein. Sie werden danach in der Lage sein, mit Ihren Mainframe-Kollegen oder Ihren Kunden aus dem Großrechnerumfeld zu kommunizieren.

Praktische Übungen sind in den zwei Tagen des Kurses nicht vorgesehen. Wollen Sie danach in die Praxis einsteigen, empfiehlt sich der unser anschließender Kurs z/OS-Wissen durch MVS/380. Alternativ können Sie auch einen komplett auf z/OS stattfindenden Kurs bei uns erfragen.

Trainer und Dozenten

Oliver Müller kommt ursprünglich aus dem Unix/Linux-Umfeld. Er hat früher sogar Linux-Distributionen entwickelt. In seiner Tätigkeit als Projektberater und IT-Architekt kam er in der Banken- und Versicherungswelt mit dem Großrechner in Berührung. Eine unüberschaubare Menge RedBooks und kaum Möglichkeiten zum Experimentieren machten es schwer den Einstieg in den Großrechner zu finden. Bis er auf MVS 3.8j und Hercules stieß.

Er konnte sich dank dem alten MVS und dem Hercules-Emulator schnell durch "learning by doing" Gold wertes, nachhaltiges Grundwissen aneignen. Der Unterschied zwischen X und U auf dem Host wurde dann sehr schnell deutlich.

Heute ist Oliver Müller ein Wanderer zwischen Unix/Linux und Altsystemen wie z/OS, z/VSE und OpenVMS. Er ist ein gefragter Experte bei Anbindung, Migration und Modernisierung von Altsystemen. Er hat mehrere Artikel in der iX und Dr. Dobb's zum Thema z/OS veröffentlicht. Derzeit arbeitet er an seinem siebten Fachbuch mit dem Arbeitstitel "z/OS verstehen und anbinden".

Oliver Müller war selbst der externe Berater, der die Host-Welt im Projekt verstehen musste. Er kennt also die Hürden, die ein Unix/Linux-Mensch beim Verstehen des Hosts nehmen muss.

Voraussetzungen

Dieser Kurs wendet sich an alle, die den Mainframe anbinden oder verstehen müssen. Dieser Kurs ist auch für diejenigen geeignet, die später mit dem Mainframe arbeiten müssen, und einen soliden Überblick zum Mainframe und z/OS suchen.

Damit wendet sich der Kurs beispielsweise an Supporter, Systemintegratoren, Entwickler und DevOps-Teammitglieder, aber auch Mitarbeiter des technischen Vertriebs sowie Team- und Abteilungsleiter.

Vorausgesetzt werden technische IT-Kenntnisse zu Unix, Linux oder Windows. Sie sollten wissen, wie ein Unix/Linux- oder Windows-Betriebssystem funktioniert. Begriffe wie Laufwerk, Dateisystem, Prozess und Thread sowie Kommandozeile, Programm und Script sollten Sie sicher zuordnen können. Auch sollten Sie mit den Begriffen von TCP/IP-Netzwerken umgehen können.

Inhalt

Mainframe-Grundlagen

  • Betriebssysteme
  • Netzwerke
  • Hochverfügbarkeit
  • z/OS - Architektur und Dateisystem
  • Batch- und Jobverarbeitung
  • Berechtigungssysteme: SAF und RACF
  • Exkurs: VSAM

Middleware

  • DB2 - relationales Datenbanksystem
  • CICS - Transaktionsmonitor
  • IMS - Transkationmonitor und hierarchische Datenbank
  • WebSphere MQ - Message-orientierte Middleware

Programmiersprachen auf dem Host

Java auf dem Mainframe

  • Einführung
  • JZOS - Java als Batch
  • WebSphere AS - Java EE Application Server

Unix System Services - Unix-Programme unter z/OS

Exkurs: z/Linux

Kurszeiten

Wer möchte, reist bis 22 Uhr am Vortag an und nutzt den Abend bereits zum Fachsimpeln am Kamin oder im Park.

An den Kurstagen dann von 9-18 Uhr (mit 2 Kaffee- und 1 Mittagspause) etwa 60% Schulungen und 40% Übungen. Selbstverständlich arbeitet jeder Teilnehmer am von uns gestellten Notebook oft parallel zum Referenten mit.

Anschließend Abendessen und Angebote für Fachsimpeln, Ausflüge uvm. Wir schaffen eine Atmosphäre, in der Fachleute sich ungezwungen austauschen. Wer das nicht will, wird zu nichts gezwungen und findet auch jederzeit Ruhe.