Ein Speichersystem für viele Zwecke

Florian Haas ist seit 10 Jahren aktives Mitglied der Ceph-Community und eines der deutschsprachigen „Gesichter“ von Ceph. Im Linuxhotel ist er Dozent der „Ceph-Reihe“ und schult zu den Grundlagen, der Optimierung und der Integration.

C++ ist eigentlich nicht Florians Sprache, trotzdem wollte er bei Ceph mitarbeiten – und übernimmt dort vor allem Aufgaben der Dokumentation.

Um Ihnen vorab noch eine Dimension mitzugeben: Ceph wird zum Beispiel in gigantischen Block- und Objektdatenspeichern eingesetzt, so auch am CERN.

Wir haben mit Florian über das Speichersystem und seine Möglichkeiten gesprochen.

Was ist Ceph und wofür wird es eingesetzt?

Ceph ist ein beliebig skalierbares, rein softwarebasiertes verteiltes Speichersystem. Sein Einsatzgebiet ist äußerst vielfältig und reicht von verhältnismäßig kleinen Hochverfügbarkeitsclustern zu Virtualisierungszwecken (zB Proxmox)

über mittelgroße Private- und Public Cloud-Plattformen (CloudStack, OpenStack) bis hin zu gigantischen Block- und Objektdatenspeichern, wie sie beispielsweise für die Verarbeitung von LHC-Daten am CERN eingesetzt werden.

In welchem technischen und wirtschaftlichen Kontext steht das Projekt. Oder sehr direkt gefragt: Wie finanziert sich das Projekt?

Die professionelle Entwicklercommunity ist über mehrere große Software- und Hardwareunternehmen verteilt und

arbeitet im allgemeinen Vollzeit an Ceph (Red Hat, SUSE, Intel, Fujitsu, SanDisk, ZTE und andere; siehe https://ceph.io/contributors/).

Welche Alternativen gibt es zu Ceph und nach welchen Kriterien wählt man zwischen diesem Projekt und seinen Alternativen aus?

Alternativen sind verschiedene kommerzielle Lösungen (Scality, Quobyte) und klassische SAN-Implementationen, die im Allgemeinen nicht an

die Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten von Ceph heranreichen, aber in einzelnen Nischen bessere Leistungen bringen können.

Was ist deine Motivation daran mit zu arbeiten?  

Meine direkte Beteiligung am Projekt beschränkt sich auf Dokumentation, da es sich um eine C++ Codebase handelt und das einfach nicht meine Sprache ist.

Die Motivation dafür, Dokumentations-Patches zu schicken ist einfach, anderen Leuten zu ermöglichen, Ceph besser und effizienter einzusetzen.